Biodiversität am Abgrund?

Muss ein Fuss stets schon über dem Abgrund stehen, bevor wir handeln? Analysiere ich den Zeitraum hinter mir, lang- oder kurzfristig, dann stelle ich fest, dass wir immer dann bereit waren ausserordentliche Entscheidungen zu treffen, wenn bereits Not sich anbahnte. Wir sind anscheinend, um das global auszudrücken, nicht bereit, Lösungsvorschläge oder Kompromisse frühzeitig aufzubauen, oder anzunehmen, wenn es noch nicht Ultima Ratio ist oder auch war.

Auch stelle ich zunehmend fest, dass wir nicht willens sind, auf Hilfen, Drittangebote und andersdenkende Vorschläge, seien diese privat, politisch, oder eben auch wirtschaftlich einzugehen.

Wir wägen ab und zögern, obschon der Schuh schon längst drückt. Wir starten Sitzungen, beziehen zusätzliche Partner ein, bilden Plenums und zur Absicherung starten wir noch Umfragen. Alles konform der neuen Management-Methoden. Nur keine Fehler machen – Blössen zeigen – oder Attacken auf unsere Stellung zulassen. Die eigene Balance möglichst bewahren.

„Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.“

Politisch neutral bleiben und Neutralität üben, obschon diese längst Ecken und Kanten verloren hat. Kulturelle Prägung?

„Wachstum um des Wachstums willen, ist die Ideologie der Krebszelle“.

Nachhaltiges Verhalten fängt grundsätzlich bei jedem selbst an – und das fordert eben gewisse Einschränkungen.

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